Die Chronik des Musikverein Hundheim 1904 e.V.

Die letzten Jahre
Seit dem 100jährigen Bestehen hat sich musikalisch noch einiges getan. Die Kapelle, die seit 2008 auch unter dem Namen "Hundheimer Mussich" spielt, hat ihr Repertoire noch einmal kräftig erweitert und steht momentan mit bis zu 5 Sängerinnen und Sängern auf der Bühne. Durch diese Erweiterung des Horizontes und die weitere Konzentration des Musikalischen Schwerpunktes auf Stimmungs-, Tanz- und Unterhaltungsmusik wird die Hundheimer Mussich für zahlreiche Auftritte gebucht. Höhepunkte dieser Tätigkeit waren u.a. der Besuch der Weinfeste in Dertingen und Schliengen im Markgräflerland, das Engagement als Sitzungskapelle bei den Külsheimer Brunnenputzern sowie die musikalische Umrahmung von Firmen- und Jubiläumsfesten, z.B. bei der Firma Medin in Faulbach oder das 50-jährige Bestehen der Firma Baustoffe Haas in Bretzingen.

... in die Gegenwart
Seit damals hat sich der Musikverein und die Kapelle stetig weiterentwickelt. Nach wie vor ist der Verein Kulturträger in Hundheim, zu hören bei kirchlichen und weltlichen Anlässen. Regelmäßig werden eigene Veranstaltungen wie z.B. Faschingsbälle, Vatertagswanderungen, Oktoberfeste, usw. abgehalten. 1996 erhielten wir die begehrte Pro-Musica-Plakette für nachweislich 100 Jahre Blasmusik in Hundheim. Auch die Geselligkeit kommt im Verein, der mittlerweile über 140 Mitglieder zählt (davon 24 Aktive), nicht zu kurz. Dafür sorgen (fast) regelmäßige Ausflüge und verschiedene Aktivitäten der Aktiven.
Im Jahr 2004 feiert der Verein sein 100-jähriges Bestehen mit einem großen Jubiläumsfest. Hierzu wurde unsere Festschrift
"100 Jahre Musikverein Hundheim ... eine Vereinsgeschichte"
herausgegeben, in der eine ausführliche Chronik unsere Geschichte erzählt.

... über ersten und zweiten Weltkrieg ...
Vor Ausbruch des ersten Weltkriegs 1914 wirkten 11 aktive Musiker mit. Außerdem hatte der Verein damals schon 54 passive Mitglieder.
Nach dem Krieg kehrten 3 Aktive nicht mehr zurück, die Anderen wurden aber wieder aktiv. Es wurden junge Musiker ausgebildet, so daß der Musikverein Hundheim vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs wieder 12 aktive Musiker zählte. Sieben Einberufungen führten ab dem September 1940 dazu, daß die Vereinsarbeit ruhte.
Die 3 zurückkehrenden Aktiven Hermann Kuhn, Otto Lutz und Alois Grein dachten zusammen mit dem ebenfalls aktiven Ludwig Bundschuh schon 1945 an eine Wiederbelebung des Vereins und der Kapelle. Das Problem war dabei, die Wiederbeschaffung von Noten und Instrumenten, die teilweise beschädigt und vernichtet waren. Hier half ein Kriegskamerad von Alois Grein aus Fürth, der gegen Lebensmittel die Instrumente reparierte. Da ein Teil der Aktiven noch in Kriegsgefangenschaft war, beschränkte man sich mit 7-8 Mann auf die Mitwirkung bei kirchlichen Anlässen. Auch als das Vereinsleben auf Befehl der Militärregierung einzustellen war, ging man das Risiko ein und wirkte an der Flurprozession mit. Im August 1947 wurde der Verein vorläufig genehmigt, im Januar 1948 folgte die endgültige Genehmigung für den Musikverein Hundheim. Damit konnte die Musikkapelle am Heimatfest 1964 schon wieder mit 16 aktiven Musikern auftreten.
... der Verein ...

Um die Dorfkapelle nicht nur als loses Gebinde weiterleben zu lassen und um auch fördernde Mitglieder aufnehmen zu können, wurde 1904 der Musikverein Hundheim 1904 e.V. gegründet. Dirigent und gleichzeitig Vorstand des Vereins wurde Kilian Bundschuh, der vom Leiter der Musikkapelle im benachbarten Richelbach, Eugen Brauch, zum Musikanten und Dirigenten ausgebildet wurde. Bundschuh behielt den Vorsitz bis 1923, seinen Posten als Dirigent bis zu seinem Amtsantritt als Bürgermeister 1933.
Die Anfänge
Schon im Jahr 1880 trafen sich im idylischen Dorf Hundheim acht Musikanten, um unter der Leitung des damaligen Ratschreibers Karl Bauer eine Musikprobe abzuhalten. Fünf Jahre später wurde der Lehrer Schleicher nach Hundheim versetzt. Er spielte mehrere Instrumente und wirkte ebenfalls in der Dorfkapelle mit. Noch heute sind die sogenannten "Schleicherbücher" (Notenhefte, die Schleicher selbst geschrieben hat) erhalten. Außerdem gründete man auf Schleichers Initiative hin ein Streichorchester, das aber nicht lange bestand.